23. März 2023, 18 Uhr, Prager Frühling,
Bernhard-Göring-Straße 152, Haus der Demokratie, 04277 Leipzig
Film: »Co:Memorate. Gemeinsam Erinnern an rassistische Gewalt«

Initiative Co:Memorate (Birgit Said, Judith Schein, Antonio Quarta und Alexander Krahmer)

Was bedeutet Erinnern? Was ist ein Gedenkort?

Der Film »Co:Memorate.Gemeinsam Erinnern an rassistische Gewalt« zeigt alltägliche Orte, an denen rassistische Gewalt verübt wurde. Der Film möchte an Taten und Opfer, vor allem aber an Menschen, an Lebensgeschichten und Spuren erinnern, die allzu schnell im Alltag verwischen.

Der Film möchte gedenken:

An Claude Leite, der im Leipzig der 1990er Jahre den Messerangriff durch einen Neonazi mit schweren Verletzungen knapp überlebte.

An Marwa El-Sherbini, die 2009 im Landgericht Dresden von einem Rassisten ermordet wurde. An Delfin Guerra und Raúl García Paret, die 1979 in Merseburg in einem Fluss ertranken, nachdem sie von einer aufgebrachten Menge dort hineingetrieben und mit Steinen beworfen worden waren. Der Fall wurde in der DDR als Unfall eingestuft und wartet bis heute einer Aufarbeitung und eines würdevollen Gedenkortes.

Alle Fälle sind exemplarisch für eine noch immer mangelhafte Gedenkkultur, in einem Land, in dem Rassismus für viele weiterhin Alltag bedeutet.

Das Interkulturelle Soli-Fest beleuchtet seit über 20 Jahren die migrantische Arbeit der Gesellschaft für Völkerverständigung in Leipzig und sein engagiertes Wirken in unserer Stadt. Es findet jährlich statt, der Termin für 2023 steht noch nicht fest.

Gefördert durch das Kulturamt und dem Referat für Migration und Intergration der Stadt Leipzig.

 

Migrant*innen & die friedliche Revolution

Aus Anlass des friedlichen Umsturzes vor dreißig Jahren rückt das Projekt die bisher wenig beachteten Perspektiven der in der DDR lebenden Migrant*innen ins Zentrum. Geöffnet wird so ein unbekannter und doch vertrauter Blick auf den Alltag der DDR, die Jahre 1989/1990 und auch auf die Ereignisse der Nachwendezeit. Während nach Willen der Staatsführung, jene Migrant*innen isoliert, möglichst abgetrennt von den DDR-Staatsbürger*innen leben sollten, erlebten diese die Gesellschaft dennoch nicht ,vom Rand‘, sondern mittendrin, waren also Teil von ihr und wurden zu aufmerksamen Beobachter*innen ihres Wandels.

Interviewte Dr. Ali Iraki, Hassan Zeinel Abidine, Huong Trute, Dr. Karamba Diaby, Kostas Kipuros, Mahmoud Dabdoub, Mona Ragy Enayat

Interview/Kamera/Ton Cordelia Seehafer, Nick U., Patrizia Merzweiler, Mischa Schlorke, Ute Seitz

Regie/Schnitt Alexander Krahmer, Sawana Kusnaw, Judith Schein

Technische Beratung Aiad Fares

Projektleitung Judith Schein

Musik/Sounds  freesound 399188__erokia__elementary-wave-12 39645f8__patricklieberkind__futuristic-rhythmic-game-ambience 364717__outdoor-recordings__rft-dk-490

Unser Dank gilt allen Mitwirkenden und Förderern, insbesondere der Amadeu Antonio Stiftung, der Gesellschaft für Völkerverständigung e.V. und dem Kulturamt der Stadt Leipzig. Außerdem danken wir besonders den Zeitzeug*innen, die durch ihre Erinnerungen und Erfahrungen, dieses Projekt erst ermöglicht haben.

Kontakt: info@gfvv-leipzig.de

 

Die Gesellschaft für Völkerverständigung feierte am 01.07.2018 zusammen mit dem WERK 2 und der Leipziger Syrienhilfe das 17. Multikulturelle Sommerfest. Das Fest fand, schon fast traditionell, auf dem Gelände des WERK 2 zwischen 15 und 20 Uhr statt. Das breitgefächerte Programm gab BesucherInnen die Möglichkeit, mehr über andere Kulturen zu erfahren und brachte Menschen unterschiedlicher Kulturen, Herkunft und Lebensweisen zusammen.

Mit der Maxime »Für das Miteinander in der Gesellschaft« wollten wir insbesondere auf die Thematik Migration, Flucht und Integration aufmerksam machen. Das Multikulturelle Sommerfest 2018 gab vor allem Menschen mit Fluchterfahrung eine Bühne und einen Raum der Begegnung. Eine Vielzahl an Vereinen beteiligte sich mit Ständen und künstlerischen Darbietungen. Auch dieses Jahr hatten wir wieder ca. 2.000 Besucher*innen. Durch Vermitteln von Kenntnissen über andere Kulturen und Lebensweisen förderte das Fest ein harmonisches Zusammenleben und half sicher hier und da, Berührungsängste und Vorurteile abzubauen.

Das Sommerfest wurde gefördert durch das Referat für Migration und Integration der Stadt Leipzig, das Kulturamt der Stadt Leipzig, die LeipzigStiftung sowie weitere Sponsoren.

Das breit gefächerte und anspruchsvolle Programm aus traditionellen und modernen Kulturbeiträgen, Vereinsständen, die einen Eindruck von der kulturellen Vielfalt in Leipzig vermitteln sowie Workshops für Kinder sorgten nicht nur für Unterhaltung, sondern klärten auch auf, informierten und schafften somit ein gemeinschaftliches Miteinander. Ziel des 17. Multikulturellen Sommerfestes war, insbesondere Menschen mit Migrations- und Fluchterfahrung, die sich bereits in Leipzig eingelebt haben, für die Mitwirkung, als Kulturschaffende und für die Organisation und Durchführung zu gewinnen. Sie agierten als Vorbilder und Multiplikator*innen und Multiplikatoren; Brückenbauer zwischen den Kulturen und Nationalitäten. Die inhaltliche Ausgestaltung des Sommerfestes war durch Migrantinnen und Migranten bestimmt. Die Aufgabe der Gesellschaft für Völkerverständigung besteht vor allem in der Schaffung der Voraussetzungen, der Koordination und der Netzwerkarbeit. So stand das Miteinander nicht nur am Tag des Festes, sondern schon während der gesamten Organisation im Mittelpunkt. Dadurch wollten wir ein Programm auf die Beine stellen, dass ein authentisches Bild der in Leipzig vorhandenen Vielfalt der Kulturen vermittelte und der Verfestigung von Klischees entgegenwirken sollte.
Unter dem Motto »Für das Miteinander in der Gesellschaft. For a society of togetherness« gab es folgende Programmhöhepunkte: wie die Syrische Band »Watarna«, die Mexikanische Band »Los Cumbiancheros«, die Afrikanische Band »Ndungu Kina«, die Roma-Musiker »Zsolt & Veshengo«, die Leipziger Band »2ERSITZ«, Dabke-Tänzer »M. Altheeb« und die Orientalische Tänzerin »Natalie«, und der Flötenspieler »Avrutick«. Außerdem gibt es internationale kulinarische Angebote, Spiele und Kreatives für Kinder, internationale Produkte, Theater, Informationsstände von befreundeten Vereinen und Partnern u.v.m. Die Moderation wurde durch Badre Makhloufi fachkundig gemeistert. Durch Spenden konnten viele kleine Überraschungen für unsere Gäste bereitgestellt werden. Kühle Getränke und Eis sorgten für die nötige Abkühlung bei über 30 Grad und ununterbrochenen Sonnenschein an diesem Tag.

Bedanken möchten wir uns für die Unterstützung aller ehrenamtlichen Helfer*innen, Künstler*innen, den Mitveranstaltern Werk 2 und Leipziger Syrienhilfe e.V., unseren Gästen und Freunden, zahlreichen Spendern und Institutionen wie:

LeipzigStiftung
Stadt Leipzig, Referat für Migration und Integration
Stadt Leipzig, Kulturamt