Film: // Co:Memorate.
4. August, 19.30 Uhr in der Sitte-Galerie in Merseburg,
Domstraße 15, 06217 Merseburg
Filmabend: Zeitzeug:innen // Co:Memorate
mit anschließender Podiumsdiskussion
Initiative Co:Memorate (Birgit Said, Judith Schein, Antonio Quarta und Alexander Krahmer)
Was bedeutet Erinnern? Was ist ein Gedenkort?
Der Film »Co:Memorate.Gemeinsam Erinnern an rassistische Gewalt« zeigt alltägliche Orte, an denen rassistische Gewalt verübt wurde. Der Film möchte an Taten und Opfer, vor allem aber an Menschen, an Lebensgeschichten und Spuren erinnern, die allzu schnell im Alltag verwischen.
Der Film möchte gedenken:
An Claude Leite, der im Leipzig der 1990er Jahre den Messerangriff durch einen Neonazi mit schweren Verletzungen knapp überlebte.
An Marwa El-Sherbini, die 2009 im Landgericht Dresden von einem Rassisten ermordet wurde. An Delfin Guerra und Raúl García Paret, die 1979 in Merseburg in einem Fluss ertranken, nachdem sie von einer aufgebrachten Menge dort hineingetrieben und mit Steinen beworfen worden waren. Der Fall wurde in der DDR als Unfall eingestuft und wartet bis heute einer Aufarbeitung und eines würdevollen Gedenkortes.
Alle Fälle sind exemplarisch für eine noch immer mangelhafte Gedenkkultur, in einem Land, in dem Rassismus für viele weiterhin Alltag bedeutet.
Lateinamerika – Viva la Vida – Es lebe das Leben
Herzliche Einladung zu einem Themenabend über die jüngsten Entwicklungen in Lateinamerika
am 16. November 2023 um 18:00 Uhr
in der Gesellschaft für Völkerverständigung e.V., Kochstr. 132 (Werk 2), 04277 Leipzig
Eingeladene Gäst*innen bei der Podiumsdiskussion:
- Dr. Germán Muruchi (Bolivien)
- Liliana Osorio de Rosen (Kolumbien)
- Gerardo Lerma Hernandes (Mexiko)
- Marcela Zuniga Medina (Chile)
Der Abend wird musikalisch umrahmt von dem venezolanischen Komponisten Sef Albertz (Gitarre).
Es erwarten Euch kulinarische Überraschungen.
Wir freuen uns über Euer Kommen.
Kunst im Exil im Museum der bildenden Künste Leipzig
Mi, 02.08.2023, 18 Uhr:
Kunst im Exil – eine Theater-Collage in der Sonderausstellung RE-CONNECT. im Museum der bildenden Künste Leipzig
Die Theater-Collage Kunst im Exil bringt unterschiedliche Menschen und kulturelle Hintergründe mittels eines szenischen Programms zusammen. Unter künstlerischer Leitung von Detlef Vitzthum wird das Ensemble eigene Lyrik, Kompositionen und Tanzperformances zum Thema „Frieden“ in die Ausstellungsräume bringen. Ein Projekt der Gesellschaft für Völkerverständigung (GfVv), die sich 1990 als einer der ersten Vereine in Leipzig nach der Wende gegründet hat. Von Anbeginn engagiert sich die GfVv vorrangig gegen Gewalt, Rassismus und „Fremdenfeindlichkeit“. Kostenfrei
Das MdbK zeigt eine dreiteilige Ausstellung zur Einwanderungsgeschichte der DDR und die damit verbundenen Folgen. Im ersten Teil werden Arbeiten von Künstlerinnen und Künstlern aus den sogenannten sozialistischen Bruderländern präsentiert. Aufgrund der damaligen internationalen Kulturdiplomatie konnten viele von ihnen an Kunsthochschulen in Leipzig, Dresden, Ost-Berlin oder Halle studieren. Andere sind aus ihrem Herkunftsland geflohen und haben in der DDR Zuflucht gefunden. Mit diesem Ausstellungsteil sollen das Spektrum der Leipziger Kunst erweitert, neue Impulse hinsichtlich einer transnationalen Kunst- und Kulturgeschichte gesetzt und die Forschungsperspektive auf die Kunst aus Ostdeutschland konstruktiv geöffnet werden. Gezeigt werden insgesamt 80 Gemälde, Arbeiten auf Papier und Videoarbeiten von César Olhagaray (*1951, Santiago de Chile, Chile), Getachew Yossef Hagoss (*1957, Dessie, Äthiopien), Michael Touma (*1956, Haifa, Israel), Mona Ragy Enayat (*1964, Kairo, Ägypten), Rimer Cardillo (*1944, Montevideo, Uruguay), Solomon Wija (*1958, Addis Abeba, Äthiopien), Teresa Casanueva (*1963, Havanna, Kuba) und Semir Alschausky (*1962, Leipzig, Deutschland).
(Quelle:https://mdbk.de/ausstellungen/re-connect-kunst-und-kampf-im-bruderland/)

Gesellschaft für Völkerverständigung e. V.
Programm im Sommer 2023
Länderabend: 2. Juni 2023, 18 Uhr, Infos und Musik
»KONGO« mit Damien Bilondo
Persönliche Geschichten und sachliche Informatioen aus dem Kongo von Damien Bilondo: Seine Liebe zur Musik begleitete ihn nach Leipzig, wo er seit 2009 als freiberuflicher Musiker und Musiklehrer arbeitet. Er ist vielen Leipziger*innen als Bandleader und Sänger der Gruppe »NDUNGU KINA« bekannt.
Eintritt auf Spendenbasis fiir Musik und Essen
Ort: Gesellschaft für Völkerverständigung,
Kochstraße 132, 04277 Leipzig
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30. Juni 2023, 18 Uhr: Lesecafé
der Leipziger Syrienhilfe in der Gesellschaft für Völkerverständigung,
Kochstraße 132, 04277 Leipzig /// Weiterlesen »
Die Gesellschaft für Völkerverständigung (GfVv) wurde am 5. Mai 1990 gegründet und gehört somit zu den ersten migrantischen Vereinigungen, die sich nach 1989 in der Stadt Leipzig gebildet haben. Als interkultureller Verein, engagiert er sich seitdem für einen offenen und toleranten Umgang zwischen Menschen verschiedener Herkunft. weiterlesen »
Zeitzeug*innen
Zeitzeug*innen 1
Migrant*innen & die friedliche Revolution
Aus Anlass des friedlichen Umsturzes vor dreißig Jahren rückt das Projekt die bisher wenig beachteten Perspektiven der in der DDR lebenden Migrant*innen ins Zentrum. Geöffnet wird so ein unbekannter und doch vertrauter Blick auf den Alltag der DDR, die Jahre 1989/1990 und auch auf die Ereignisse der Nachwendezeit. Während nach Willen der Staatsführung, jene Migrant*innen isoliert, möglichst abgetrennt von den DDR-Staatsbürger*innen leben sollten, erlebten diese die Gesellschaft dennoch nicht ,vom Rand‘, sondern mittendrin, waren also Teil von ihr und wurden zu aufmerksamen Beobachter*innen ihres Wandels.
Diesen interaktiven Film können Sie unter dem Link https://wendemigra.de/links/ anschauen.
Die hier versammelten Interviews zeigen entsprechend Menschen, die in die DDR migriert sind und nicht nur den Arbeitsalltag der DDR-Staatsbürger*innen teilten, sondern jenseits dessen gemeinsame, aber auch unterschiedliche Erfahrungen machten. Als Vertragsarbeiter*innen, Studierende oder politische Geflüchtete gekommen, erlebten sie, an der Seite der DDR-Staatsbürger*innen die Zeiten des Auf- und Umbruchs als rasche Folge von Sorgen und Hoffnungen, von Zuversicht und Enttäuschung sowie als Eröffnung neuer Möglichkeitshorizonte, aber auch neuer Ängste. So nahmen Diskriminierung und rassistische Vorfälle schon während der Montagsdemonstrationen zu, und während sich die heutige AfD als Vollenderin der Wende geriert, erscheint in Wahrheit schon jene Zeit, die Zeit um 1989, aus migrantischen Perspektiven in voller Ambivalenz.
Unsere Interviews verbinden Bildmaterial und Erinnerungsstücke verschiedener persönlicher Erinnerungsorte mit aktuellen Aufnahmen. Das so (Mit)Geteilte komplettiert und individualisiert die ,offizielle‘, häufig weiße Geschichte und verlinkt beides neu zu erlebter Erfahrung. Mit dieser Absicht haben wir auch auf die Filmsoftware Korsakow zurückgegriffen, die es ermöglicht, die entstandenen Videoclips thematisch in fünf Kategorien (Völkerfreundschaft; DDR-Leben; Ruf nach Freiheit/Einheit; 90er Jahre; 2019) geordnet, non-linear bereitzustellen und den interaktiven Film um weitere Zeitzeugen zu erweitern: Als digitales Tool erlaubt sie uns auf leichtem Wege, Geschichte aus anderen Perspektiven erlebbar zu machen und mit experimentellen Mitteln zu erzählen; Mitteln, die es ein Stück weit den Betrachter*innen überlassen, welchen Weg der Erinnerung sie einschlagen wollen.
Interviewte Dr. Ali Iraki, Hassan Zeinel Abidine, Huong Trute, Dr. Karamba Diaby, Kostas Kipuros, Mahmoud Dabdoub, Mona Ragy Enayat
Interview/Kamera/Ton Cordelia Seehafer, Nick U., Patrizia Merzweiler, Mischa Schlorke, Ute Seitz
Regie/Schnitt Alexander Krahmer, Sawana Kusnaw, Judith Schein
Technische Beratung Aiad Fares
Projektleitung Judith Schein
Musik/Sounds freesound 399188__erokia__elementary-wave-12 39645f8__patricklieberkind__futuristic-rhythmic-game-ambience 364717__outdoor-recordings__rft-dk-490
Unser Dank gilt allen Mitwirkenden und Förderern, insbesondere der Amadeu Antonio Stiftung, der Gesellschaft für Völkerverständigung e.V. und dem Kulturamt der Stadt Leipzig. Außerdem danken wir besonders den Zeitzeug*innen, die durch ihre Erinnerungen und Erfahrungen, dieses Projekt erst ermöglicht haben.
Kontakt: info@gfvv-leipzig.de
Interkulturelles Sommerfest
Die Gesellschaft für Völkerverständigung feiert seit vielen Jahren zusammen mit dem WERK 2 und der Leipziger Syrienhilfe das Interkulturelle Sommerfest. Das Fest findet, schon fast traditionell, auf dem Gelände des WERK 2 statt.
Über ein vielfältiges Programm
- internationale Musiker*innen und Bands
- Instrumentenkarusells für Kinder
- Ausstellungen von diversen Künstler*innen
- Theater-, Gesangs- und Tanzvorführungen
- Vorstellen von migrantischen Vereinen und Initiativen sowie solidarischen Kollektiven
- Kinderschminken, Malen, spielerische Aktivitäten
- internationales Essen und Spezialitäten
- Stände mit multinationalen Kleidern und Accessoires
lernen sich die Menschen kennen.
Mit der Maxime »Für das Miteinander in der Gesellschaft« wollen wir insbesondere auf die Thematik Migration, Flucht und Integration aufmerksam machen. Das Interkulturelle Sommerfest gibt vor allem Menschen mit Fluchterfahrung eine Bühne und für Alle einen Raum der Begegnung. in manchen Jahren hatten wir wieder ca. 2.000 Besucher*innen. Durch einen offenen transkulturellen Umgang fördert das Fest ein solidarisches Zusammenleben und hilft Berührungsängste und Vorurteile abzubauen.
Das Sommerfest wird in 2023 gefördert durch das Referat für Migration und Integration, das Kulturamt und dem Stadtbezirksbeirat Süd der Stadt Leipzig.
Die Aufgabe der Gesellschaft für Völkerverständigung besteht vor allem in der Schaffung der Voraussetzungen, der Koordination und der Netzwerkarbeit. So steht ein solidarisches Miteinander nicht nur am Tag des Festes, sondern schon während der gesamten Organisation im Mittelpunkt. Denn wir wollen ein authentisches Bild der meist in Leipzig ansässigen Künstler*innen vermitteln und ihre Intergration damit erleichtern.
Bedanken möchten wir uns für die Unterstützung aller ehrenamtlichen Helfer*innen, Künstler*innen, den Mitveranstaltern Werk 2 und Leipziger Syrienhilfe e.V., unseren Gäst*innen und Freund*innen, zahlreichen Spender*innen und Institutionen wie: